Unsere erste Tour / Dolomiten / 5 Männer


Unerfahren wie wir waren, für uns eine Wahnsinns Tour ! 

Nach so genannten 20 Jahren Babypause äußerte mein Lebensgefährte den Wunsch sich wieder ein Moped zu kaufen. Womit er mich sehr überraschte und ich das Gefühl bekam einem Herzinfarkt nicht mehr weit entfernt zu sein, da ich mich überhaupt nicht begeistern konnte. Trotz alle dem und nach langem hin und her ließ ich mich ein wenig überzeugen. Der Tag X kam dann im April 1997, in dem eine Annonce in der Zeitschrift Motorrad vorlas. Suzuki GSX 1100 F, Bj. 04.1997, 8500 km, Preis VB. Das war das Motorrad, ein Reisetourer, er ließ einfach nicht mehr locker.
Schneller als wir gedacht hatten war ein Termin vereinbart und schneller als wir dachten saßen wir auch schon im Sattel. Kurzer Hand Motorradoutfit gekauft und wunderschöne WE-Touren innerhalb von NRW abgefahren. Selbst ich war hellauf begeistert. Freunde die wir durchs Motorradfahren kennen gelernt haben äußerten sich, ihr sitzt im Sattel als fahrt ihr schon Jahre zusammen, was dann meinen Lebensgefährten motivierte, für den Sommer 97 eine Tour auszuarbeiten.
Ziel abgesprochen ( Schweiz, Lago Maggiore und Umgebung). Mit Hilfe eines Routenplaners und 3 Wochen Zeit ging es dann am 16.08.97 los. Oh Gott. Morgen um 6:30 Uhr war es dann soweit, wir bestückten unser Moped mit den beiden Hepco Becker Koffern und dem Topcase.  Und eine Packrolle musste auch noch mit. Ab ging es von Unna Richtung Remscheid , wo wir die erste Pause auf der Raststätte machten. Dies Pause ist einfach Pflicht, denn dort treffen sich immer Mopedfahrer die auf Tour gehen. Nach der Raucherpause ging es weiter Richtung Altenahr, ca. 90 km, wo wir dann das bekannte Café Fahrtwind aufsuchten. Auf dem Hof gefahren, waren wir platt was wir dort vorfanden.

Altes Bikercafe mit Biergarten und ein rappelvoller Motorradparkplatz. Das war was für uns. Das Wetter spielte mit und so saßen wir Ruck zuck in der Menge und genossen es einen Cappuccino zu trinken und den Gesprächen zu lauschen. Nun ging es weiter zum Nürburgring
( Wehrseifen) wo wir dann unser Frühstück zu uns nahmen, mit einer Geräuschkulisse die vom Training des Porsche Cups her führte. Aber das gefiel uns sehr, da wir auch für den Motorsport was übrig haben. Von hier aus ging es in Richtung Frankreich (Haguenau), wo wir einmal Übernachteten. Morgens ging es weiter in Richtung Süden zum Vierwaldstädtersee, der uns wiederum zu einem Stopp animierte. Nördlich um den See gefahren, ein Panorama, einfach super. Am Wilhelm Tell Denkmal vorbei, übernachteten wir dann in der Pension Albert. Morgens ging es weiter über den Gotthardpaß , 2091m, mit tollen Eindrücken, Sonne, und der Duft von frisch gemähtem Rasen, sehr schöne Gegend, fuhren wir natürlich die alte Passstraße, sie war trocken und offen. Nach gemütlicher Fahrt durch das Höllental ging es nun auf zum Nufenen Pass, 2478 m.

Von dort aus ging es nun ins Täschtal zum Matterhorn, das wir leider nicht gut sehen konnten, es war zu diesig. Wir stiegen auf und es ging zum Simplon-Pass. Dort genossen wir die Aussicht, dann entschlossen wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Wir fuhren durch die Gondoschlucht in Richtung Italien. Wir kamen zum Lago Maggiore und klapperten die Pensionen ab. Endlich nach 620 km fanden wir eine Herberge. Also, runter vom Bock, Koffer, Topcase und Packrolle und ab nach oben ( 2. Etage). Klamotten runter und ab unter die Dusche. Aber kein warmes Wasser auch nach 1,5 Std. und mehreren Gesprächen mit dem Wirt nicht. Mein Freund und ich schauten uns nur an und dann starteten wir eine Blitzaktion. Alles wieder zusammen gepackt und nur noch weg. Wir fuhren in Richtung Norden und kamen in die Schweiz. In Brissago angekommen, stießen wir auf das Hotel Sole
, wo wir vom Besitzer Herr Jelmini, super freundlich empfangen wurden. Er fragte uns sogar um 22:30 Uhr ob wir noch was zu Essen haben möchten. Sein Koch sei noch da und würde uns noch was zaubern. Hier gibt's die beste Lasagne ich bisher gegessen habe.
Wir blieben 5 Nächte und sahen uns die Umgebung
( Ascona, Locarno, Lugano) und natürlich die Berge in dieser schönen Ecke an. Den Monte Bre, das Verzascatal , das Maggiatal, das Centovalli u.s.w. Eine Kurvenorgie jagte die andere, einfach klasse, das sage ich die erst überhaupt nicht wollte. Dann ging es weiter zum Stilfster Joch, 32 Kehren von Süden herauf und 48 Kehren im Norden wieder runter, aber was man zu sehen bekam war mit Worten nicht zu beschreiben. Gut unten angekommen entschieden wir uns über den Reschenpass das Samnauntal zu besuchen. Ein Zollfreigebiet zwischen Österreich und der Schweiz. Dort kann man sehr günstig einkaufen und ein Liter Super kostet nur 87 Pf. 
Nun ging es voll getankt zur Pension Sigrid
in Nauders-Österreich. Hier angekommen sahen wir schon vom weiten das die Garage vom Hans fast voll war, aber unsere Suzi passte noch rein. Hier gibt's nicht nur schöne Zimmer sondern auch ein richtig deftiges Frühstück. Wir blieben 3 Tage und unternahmen tolle Tagestouren. Dann ging es ins Kaunertal und weiter ins Patznauntal nach Ischgl. Wir fuhren so langsam wieder in Richtung Heimat, was mir gar nicht so gefiel, aber ein paar Tage hatten wir ja noch. Da mein Freund vor der Tour ja ganz gut geplant hatte suchten wir jetzt noch die Pension Neuhaus in Kitzbühl. Noch nicht ganz abgestiegen informierte man uns schon wo die Zimmer waren, und wann es gemeinsames Abendbrot gab. Auf der Terrasse um 18:30 Uhr hatten wir zu erscheinen.
Nicht lange nachgedacht ging's unter die Dusche und um 18:30 Uhr waren wir unten. Dort saßen schon 15 Biker auf Holzbänken die auf das Essen warteten. Nun war es soweit, eine ältere Dame kam mit den Tellern, setzte sie auf den Tisch ab und sie wurden von den Biker verteilt, und alles andere auch, wir hatten einen heiden Spaß. Der Tisch war nun von uns gedeckt und schon stand der Koch in der Tür und rief Raubtierfütterung. Wir bekamen ein super Essen mit 3 Gänge so richtig von Muttern. Wir hatten noch einen richtig lustigen und gemütlichen Abend. Nachdem wir die richtige Bettschwere hatten stellten wir fest das die Betten ein wenig zu kurz waren, aber das war uns nun vollkommen egal, uns gefiel es einfach super. So richtig urig, eben eine richtige Bikerpension.
Auf dem Rückweg nahmen wir noch den Königsee und die Rossfeldhöhenstraße für 5,- DM mit. Die Mautgebühr ist die Straße auf jeden Fall wert. Nun machten wir uns auf den Weg nach Hause.
Leider gingen die 3 Wochen Motorradurlaub schon zu Ende.
Ich hätte nie gedacht, das gerade ich, nach so einer Tour mich schon auf den Motorradurlaub 98 freue.

Wir fuhren 3858 km,
Verbrauchten ca. 400,- DM für 235 ltr. Sprit
Es war einfach schön.

Dies war mein erster Reisebericht, und es folgen mit Sicherheit weitere. 

Sozius Silvia


Mit dem Moped in die Dolomiten

Da ich mich wie schon in Tour 1 beschrieben, doch sehr für Motorradtouren begeistern konnte, plante, wie sollte es auch anders sein, mein Freund, im Winter 97, eine neue Tour für den Sommer 98.
Dieser Urlaub fand diesmal vom 25.07.98 - 07.08.98 statt. Da wir aber im Jahr 97 mit vielen anderen Mopedfahrern ins Gespräch gekommen sind, lernten wir auch jemand kennen der uns den Tipp gab, auf unseren Sattel ein Schafsfell zu legen. Damit sollte es bequemer zu fahren sein, und Schmerz und Schwielen am Allerwertesten vermeiden. Diesen Tipp nahmen wir erst lächerlich entgegen, aber neugierig wie wir waren, bestückten wir unsere Suzi außer Gepäck, dieses mal auch mit einem Schafsfell.
Wie wir das empfanden, versuche ich am Ende der Tour zu beschreiben. Aber jetzt fahren wir erst mal los. Morgens um 6:30 Uhr ging es ab in die Dolomiten. Geplant hatte mein Freund 2800 km, und Pässe ohne Ende, na wollen wir mal sehen. Unser erstes Ziel war Nesselwang in Bayern. Um diese Ziel zu erreichen fuhren wir über die Sauerlandlinie in Richtung Ulm, über Frankfurt, Würzburg. In Nesselwang angekommen fanden wir die Pension " Silberdistel" der Fam. Huppmann , mein Freund hatte alles vorher mit den Inhabern abgesprochen, und sie haben uns eine Wegbeschreibung geschickt, prima. Hier wollten wir 2x übernachten. Aber eins nach dem anderen.
Wir wollten uns frisch machen und einen Happen Essen gehen. Aber leider kamen wir weder zum zu dem einem als zu dem anderen. Wir stellten unser Gepäck ab schmissen unsere Jacken und Stiefel in die Ecke und wollten uns zum Ausruhen einen Moment aufs Bett legen. Wir wurden erst am nächsten Morgen wieder wach. Beim ausgiebigen Frühstück und tollem Ausblick wurde uns erst mal klar wie platt wir doch gestern waren. 630 km Autobahn immer geradeaus, sch.... !
Wir waren aber wieder fit, und machten uns auf den Weg zu den Königsschlössern des Königs Ludwig von Bayern. Unter anderem auch zu dem Schloss Neuschwanstein. Auf dem Parkplatz fiel uns eine Kawa aus UN auf.
Wir hielten daneben an, schauten uns an, ließen ein paar blöde Sprüche los und als wir die Helme ab nahmen, amüsierte ich mich sehr. Da muss man (Frau) 650 km Moped in den Süden fahren, und da saß meine ehemalige Schulkameradin, die ich 26 Jahre nicht gesehen hatte, vor mir auf einer Kawa. Nach großer Freude und Plausch stellten wir fest, wie klein doch die Welt ist. Wir verabschiedeten uns, tauschten noch Tel. und Adressen aus, um uns zu melden wenn wir wieder zu Hause sind. Für uns hieß es auf zum Plansee, denn dort war ein großer Motorradtreff.
Am nächsten Morgen fuhren wir über den Fernpass. Hier machten wir eine Pause und lernten ein Pärchen aus dem
Norden Deutschlands (Pinneberg) kennen. Sie fuhren das selbe Moped wie wir
, eine SUZUKI GSX 1100 F.
Dann ging es weiter in Richtung Timmelsjoch
auf 2500 m Höhe, hier oben waren es im Hochsommer gerade mal 5° und windig kalt, Meran, Bozen. Weiter ging's über den Karapass 1752 m, Canazei, Pordoipass 2239 m nach Arabba zur "Albergo- Pordoi". Hier blieben wir 7 Nächte .  
Diese Pension liegt super zentral, so zu sagen, im Herzen der Dolomiten. Von hier aus unternahmen wir jeden Tag eine andere Pässetour. 
Am nächsten Tag gab es natürlich die obligatorische Sellarunde
. Über den Campolungopass 1875 m, Grödnerjoch 2137 m, Sellajoch 2240 m und wieder über den Pordoipass 2239 m (mein Freund sein Lieblings Pass) zurück zur Albergo- Pordoi. Bunte Felswände wie an die Hänge gepflastert, verschiedene Baumgruppen wie dort abgestellt, wunderschöne Pflanzen und oben auf den Bergspitzen noch ein Hauch von Schnee, mein Gott war das beeindruckend. Am zweiten Tag fuhren wir über den Fedaiapass 2044 m . Die Passstraße war 29 km lang und eine Kurve kam nach der anderen. Wir fuhren weiter in Richtung der 3 Zinnen dem Wahrzeichen der Dolomiten. Auf dem Weg dorthin kamen wir an Aussichtspunkten vorbei, von dort oben sahen die Orte aus wie Spielzeuglandschaften. Durch Cortina d` Ampezzo und über den Sant Angelopass 2400 m erreichten wir den Lago di Misurina. Einen Cappuccino am Motorradtreff und weiter ging es, in froher Erwartung auf die 3 Zinnen, steil bergauf 16%. Aber dann war die Enttäuschung groß. Die 3 Zinnen waren mit Wolken verhangen. Man konnte sie nicht erkennen. Es war aber trotzdem schön hier, die Bergwiesen waren mit kleinen Schriftzügen, die jemand aus Steinen zusammen gestellt hatte, überseht, z.B. Heidi war hier. Dann ging es über die große Dolomitenstraße zurück zu unserer Albergo- Pordoi in Arabba.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück fuhren wir aufs gerade wohl los. Unterwegs sagten wir uns, wir müssen etwas zu Essen einkaufen, für so eine richtige Brotzeit auf einer schönen Almwiese. Bei einer Pause unterwegs sprachen wir mit anderen Biker, und sie sagten uns in Aleghte sei ein großer Supermarkt. Auf ging's, einkaufen. Auf dem Parkplatz angekommen, stand dort eine BMW K 1100 LT aus Rimini Italien. Ein Mann stand daneben, wir grüßten freundlich und gingen in den Laden. Nach einer halben Stunde wieder raus mit einer vollen Einkaufstüte. Der BMW Fahrer stand immer noch da, aber jetzt mit seiner Frau. Er sagte uns auf Italienisch, deutsch, englisch und was weiß ich noch, es wäre aber komisch, wir als Deutsche würden ein japanisches Motorrad fahren. Wir lachten alle und mein Freund sagte auf gebrochenem italienisch, er als Italiener würde ja auch ein deutsches Motorrad fahren. Wir hatten noch einen Mords Spaß, und verabschiedeten uns auf ein nächstes mal. Wir fuhren weiter, mein Freund wollte den Giaupass 2236 m
  bezwingen, er sagte bis vor kurzem sei er noch als Schotterstrecke berühmt gewesen. Oben angekommen war nichts mehr von Schotterstrecke. Alles schön geteert. Es war traumhaft schön hier oben. Wir breiteten unsere Wolldecke aus, aßen ein wenig und legten uns zurück. Über uns ein strahlend blauer Himmel, saftig grüne Wiesen, die schroffen Felswände, Motorradfahrer fuhren ruhig ihre Kurven und von weitem hörte man die Glocken von den Kühen, es war so richtig zum träumen.
Nach ausgiebigen Träumereien (ca. 2 Std.) fuhren wir weiter über den Falzaregopass 2117m, Rollepass 1989m in Richtung Seiseralm. Aber hier gefiel es uns nicht so gut, alles nur noch Massentourismus. Wir machten uns durch herrlichster Gegend auf den Weg zurück zur Pension. Dort angekommen stellen wir unser Moped in die Garage und waren überrascht. Da stand doch die BMW des Italieners. OK, wir gingen aufs Zimmer, hängten unsere Sachen auf den Balkon, da rief mein Freund, komm mal auf den Balkon. Das war eine Überraschung, die beiden Italiener waren neben uns eingezogen. Was für eine Freude. Den Abend verbrachten wir zusammen in der Bar unten, wir hatten einen wunderschönen Abend, obwohl wir uns kaum verständigen konnten, aber es klappte doch, mit Händen und Füße und wenn es trotz allem mal nicht ging übersetzte der Sohn des Hauses. Nach mehren Tagen intensivster Touren durch die Dolomiten kam dann der Tag wo es hieß Abschied nehmen, von einem der schönsten Flecken, für Motorradfahrer, Europas. Wir machten uns auf den Weg über Bozen, Meran, Spondinig den Reschenpass, der fast kein Pass mehr ist, zur Pension Garni Wallnöfer
. Wir blieben 2 Nächte. Hier fuhren wir die Pässe wie Stilfserjoch 2757m der dritthöchste befahrbare Paß der Alpen, Ofenpass 2149m, Flüelapass 2383m, Berninapass 2323m dort wo der Glasier-Express fährt ab. Wir kamen nach dem mondänen Ort namens St. Moritz, Hotelburgen in herrlicher Landschaft. Die Preise hier waren dementsprechend. Über den Julierpass 2284m fuhren wir dann ins Samnauntal. Wir gaben unserer Suzi ihren liebsten Saft, aßen etwas und fuhren in strömenden Regen zurück zu Hans. Auch hier mussten wir Abschied nehmenden, unser Urlaub ging so langsam zu Ende. Am nächsten morgen fuhren wir dann über Nauders, Landeck ins Paznauental. Über Ischgl ging es die Silvretta-Hochalpenstraße hoch zum Silvrettasee. Die Maut hier fand mein Freund unverschämt, 140 ATS =20.-DM ! Weiter ging es dann durch das wunderschöne Montafon, 32 Kehren bergab, in Richtung Bodensee. Wir fuhren in den Schwarzwald über die Schwarzwaldhochstraße ( fast komplett auf 70 km/h begrenzt ) zum Hotel Bären. Wir blieben eine Nacht und machten uns am nächsten morgen, am Mummelsee vorbei, auf den Heimweg.

PS. Ich wollte doch noch unsere Erfahrung mit dem Schafsfell weitergeben. Ja, es sieht nicht gerade gut aus, aber es erfüllt seien Zweck tatsächlich. ( Keine Schwielen, keine Schmerzen am Allerwertesten ) Wenn ihrs nicht glaubt, macht's doch mal nach. 

Ob ich weiter schreibe, bestimmt, wir haben ja noch so viele schöne Touren gemacht.

Sozius Silvia 


 

5 Männer in den Dolomiten

Ja, wir waren mal wieder einmal mit den Mopeds an irgend einem Sonntag bei uns in NRW unterwegs. Bei einer Zigarettenpause unterhielten wir uns übers Moped fahren und ich schmiss das Wort Dolomiten ein. Jau, hörte man von allen. Warum nicht? Warum nicht mal mit den Mopeds in die Dolomiten, 5 Mann , 5 Mopeds , 5 Zelte. Gut, vor dem PC fing ich am selben Abend noch an zu planen. Au nein 650 km mit dem Moped auf der Autobahn Richtung Süden, nein das darf nicht sein. Wir wollen Kurven, Kurven wobei die längste Gerade 100 m nicht überschreiten sollte. Also, musste ein Transportmittel für diese lange, öde Distanz her. Ich arbeite auf der Firma mit der Deutschen Bundesbahn zusammen, und so kam mir die Idee dort mal ein Angebot zu holen. Der Katalog 99 sei noch nicht da, sagte man mir, aber so ca. 1300,- DM, hin und zurück und mit einem kleinen Frühstück, würde das wohl kosten ! Oh, das geteilt durch 5 Personen, man das müsste klappen. Schnell waren 5 Männer gefunden, Achim, Jochen, Rüdiger, Ulli und ich. Mit denen alles abgesprochen und ein ganzes Abteil bei der DB - Autoreisezug gebucht. 
Am 2.8.1999 ging es von der Syburg, wo wir uns trafen, ab. Nun hieß es Abschied zu nehmen von unseren Frauen. Wir Männer waren in Gedanken schon in den Dolomiten. Wir fuhren nach Düsseldorf, checkten hier ein und unsere Mopeds wurden verladen  . Gegen 21:00 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Im ganzen Zug hörte mal "Jetzt geht's looos" Die ersten Bierflaschen und allerlei andere alkoholische Getränke machten die Runde. Wir waren eine riesen große Familie. 
So bis 01:00 Uhr machte ich mit dann wurde ich müde und ich wollte ja auch morgen früh wieder aufs Moped. Um ca. 07: Uhr in München angekommen, machte Rüdiger auf der Verladerampe im Bhf. erst mal einen richtig schönen Burnout. Das Gejohle war dementsprechend. Wir fuhren in Richtung Starnberger See. Hier machten wir erst mal eine richtig schöne Frühstückspause. Dann ging es weiter über das Timmelsjoch 2500 m, ins Lechtal . Weiter ging es ins Montafon. In einer Kneipe aßen wir zu Mittag, dabei wurde unser Jochen von der Wirtin so richtig hoch genommen. Wir bestellten alle, Schnitzel mit Pommes, Jochen bekam ein Zwergenschnitzel mit gezählten 3 Pommes, wir anderen den Teller bis oben hin voll. Das Gesicht hättet ihr sehen müssen. Dann aber kam die Wirtin laut lachend mit Jochen seinen richtigen Teller. Der Gecko war ihr gelungen. Wir fuhren noch ein bisschen weiter und in einer kleinen Pension nächtigten wir dann. Am nächsten Morgen ging es dann ins Fassatal nähe Canazei, zu unserem Campingplatz. Hier angekommen wurden erst mal die Zelte aufgebaut . Dann unternahmen wir noch eine kleine Ausfahrt in der näheren Umgebung. Und am Abend fing es an zu regnen. Sauwetter! Am nächsten Morgen wurden wir vom schönsten Sonnenschein geweckt. Wir machten uns auf den Weg, wie heißt es immer " nur der Weg ist das Ziel " und Ziele gab es hier ohne Ende, rauf und runter, rechts, links und die kürzeste Gerade war gerade mal..... lang. Das war's, was wir alle wollten. Sommer, Sonne und Kurven ohne Ende. Wir unternahmen jeden Tag wunderschöne Touren über die Dolomiten Pässe wie schon in Tour 2 beschrieben und abends saßen wir vor unseren Zelten und brutzelten uns was leckeres. Es kam so ein richtiges Kindesgefühl in einem hoch, so mit Lagerfeuerromantik und so. Nur das Lagerfeuer durften wir auf dem Campingplatz nicht machen. Wie fast jeden Abend regnete es mal wieder, nur dieses mal kam ein richtiges Gewitter dazu. Ulli und ich saßen in meinem Zelt und waren gerade so richtig am brutzeln. Ulli wollte gerade sein Schnitzel in der Bratpfanne wenden, da krachte es fürchterlich, Blitz und Donner gleichzeitig. Ullis Schnitzel landete im Dreck, so hatte er sich erschrocken. Ich konnte mich vor lachen nicht halten und sagte zu ihm, du brauchst jetzt nur noch das Schnitzel umdrehen, paniert ist es jetzt. In der Nacht hörte es nicht auf zu regnen, und am Morgen mussten wir erst mal alles zum trocknen aufhängen. Unsere Mopeds parkten in einer leichten Kuhle, sie standen morgens bis Felgenoberkante im Wasser. Am Morgen schien wieder die Sonne und wir machten uns auf zur nächsten Tour. Nach einem weiteren schönen Tag beschlossen wir abends, uns für die nächste Nacht ein Hotel zu besorgen. Schließlich wollten wir unsere Sachen einigermaßen trocken einpacken. Die Wahl viel nicht schwer, ich hatte sehr gute Erfahrungen mit der Albergo- Pordoi in Arabba und so kehrten wir am nächsten Abend dort ein. Nach einer trockenen Nacht und einem super Frühstück ging es dann auf den Weg nach München. Wir mussten Abschied nehmen von den Dolomiten.

Es grüßt euch, Fredo